#dietrichsprojekt der besonderen Art

3D-Laserscan des Lorenzenhofs im Freilandmuseum Gutach

  • Vor einigen Wochen hatten wir die einmalige Gelegenheit, ein denkmalgeschütztes Gebäude komplett per Laseraufmaß zu scannen. So trafen sich unsere Kollegen Jannis Karrer und Manfred Götz mit Evelyn Schmitz und Patrick Mache von Leica Geosystems um kurz vor 6 Uhr morgens am Eingang des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof tief im Schwarzwald. Um vor den ersten Besuchern mit dem großen Bauernhof „Lorenzenhof“ aus dem Jahr 1608 fertig zu werden, waren zwei BLK360 von Leica parallel im Einsatz. Sogar oben im Heuboden haben sich unsere beiden Scanprofis über die hohe Leiter gewagt, um das alte Gebäude in seiner gut erhaltenen Pracht komplett in 3D einzufangen.

    Der Lorenzenhof, benannt nach seinem Eigentümer Lorenz Gebert, ist ein sogenanntes Kinzigtäler Haus und stammt ursprünglich aus Oberwolfach im Gewann. Diese Art Häuser haben einen Hohlraum, die sog. Nußbühne zwischen Stubendecke und dem darüber liegenden Dachboden. Hier wurden Nüsse getrocknet und Gerätschaften aufbewahrt. Mit 25 x 12 m Grundfläche und 13 m Höhe gehört der Hof zu den geräumigeren und ist ein Zeichen für den Wohlstand der damaligen Großbauern. Typisch für den Schwarzwald ist das Walmdach, welches am Anfang mit Stroh gedeckt war. Auf die steingemauerten Ställe wurde eine Holzkonstruktion aus Fichte und Tanne gestellt. Diese endet in einem großzügigen Dachstuhl, der den Hof auch bei Starkregen trocken hält. Das haben wir bei den Vermessungsarbeiten zu schätzen gelernt.

  • Mit dem von uns erstellten digitalen Zwilling hat das Freilichtmuseum in Gutach nun ein hochgenaues Abbild des kompletten Lorenzenhofs für den Fall der Fälle. Jetzt kann man am Modell Rekonstruktionen einfach erstellen und beim Zimmerer in Auftrag geben. Dieser kann dann anhand der Punktewolke in Dietrich's die zu ersetzenden Holzbauteile originalgetreu reproduzieren. 

  • Der Weg der Punkte in die Wolke - Vom Scan, über Leica nach Dietrich's